Leopard Ecology & Conservation Leopard and Lion Research

Herdenschutzmethoden

LEC erklärt, warum es zu Übergriffen von Raubtieren auf das Vieh kommt. LEC erarbeitet mit Bauern und Hirten Möglichkeiten, wie die Zahl dieser Übergriffe minimiert werden kann.

Die Verluste, die die Bauern wegen der Leoparden und Löwen zu verzeichnen haben, sind teilweise gross. Um ihr Vieh zu schützen, töten sie Raubtiere. In unserem Studiengebiet wurden jährlich um die zwanzig Leoparden getötet und auch gemeldet. Seit dem Beginn unseres Programms konnten wir einen deutlichen Rückgang auf weniger als fünf gemeldete Leopardenabschüsse pro Jahr verzeichnen.

„Gute“ Tiere trotz Übergriffen auf Nutztiere

Mittels Befragungen wollte LEC herausfinden, wie die betroffenen Bauern die Leoparden und andere Raubkatzen wahrnehmen und warum sie zur Waffe greifen. Dabei zeigte sich Erstaunliches: Viele Bauern beurteilen die Raubkatzen in ihrem Gebiet als gut und wichtig. Auch während Zeiten mit vielen Angriffen auf Nutztiere, hielt mehr als die Hälfte der Bauern den Löwen für ein “gutes” Tier.

Tourismus als Chance

Der Tourismus stellt für Botswana eine immer wichtigere Einnahmequelle dar. Einige Bauern sind daher durchaus der Meinung, dass Wildtiere, und im Speziellen auch die Raubkatzen, in ihrem Gebiet erhalten werden müssen. Aber um selbst mit ihrer Familie zu überleben, sehen sie oft keinen anderen Ausweg, als die “Räuber” zu töten.

Krals mit Einwegtüren

Viele Bauern sind allerdings stark an Alternativen interessiert und auch bereit, diese auszuprobieren. Hier setzt LEC an. Natürlich müssen solche neue Methoden überzeugen, kostengünstig sein und von den Bauern angenommen werden, wenn sie langfristig wirken sollen.

Unsere Daten zeigten, dass die überwiegende Anzahl von Übergriffen auf Nutztiere während der Nacht stattfindet, und dies fast immer ausserhalb eines Krals. LEC stellte fest, dass die Rinder, die am Abend spät zu den Krals zurückkehrten, vor buchstäblich verschlossenen Türen standen. Da entstand die Idee, Krals mit Einwegtüren zu bauen, die sich nur nach innen öffnen lassen und von selbst wieder zufallen. Dieses Projekt war so erfolgreich, dass die Bauern im Anschluss an die Testphase baten, mit dem Projekt weiterzumachen, so dass mehr Bauern davon profitieren könnten. Mittlerweile konnte LEC vielen Bauern zeigen, wie man Raubtier sichere Krals mit Einwegtüren baut. Dies zeigt, dass verbesserte Herdenschutzmethoden den Konflikt zwischen Mensch und Löwe verringern können.