Schon im Jahr 2000 war Monika Schiess-Meier aufgefallen, dass viele Pferde und Esel in der Gegend starke Hufdeformationen aufweisen. Diese entstehen durch falschen Umgang, Vernachlässigung und die geringe Abnützung im Sand. Die Tiere litten auch an anderen gesundheitlichen Problemen, wie beispielsweise an eiternden Wunden, die durch den ständigen Gebrauch von unpassendem Geschirr entstehen. Derart geschwächte Tiere sind für die tägliche Arbeit nicht mehr einsetzbar und auch eine leichte Beute für Raubtiere.
Schultheater & Hufpflege
Im Frühjahr 2004 organisierte LEC ein Schultheater, das auf Missstände in der Tierhaltung aufmerksam zu machen und mögliche Lösungen aufmerksam machte. Bald darauf boten wir mit Pferdespezialisten einen zweitägigen Kurs für einige Dorfbewohner an, um die Hufpflege, die Behandlung kleiner Wunden und den Umgang mit Parasiten zu erklären. Seit damals arbeitet ein Team von Einheimischen in Kaudwane und trimmt die Hufe der Tiere professionell. Auch heute noch bildet LEC weitere Teams aus, die lernen, wie man Hufpflege betreibt und wie man Nutztiere halten sollte. Diese Teams werden regelmässig besucht, evaluiert und weitergebildet. Nebeneffekt dieses Projektes ist es, dass die Tiere wieder besser gehen können und somit auch nicht so einfach zu Beute von Raubtieren werden.
Erklärung: Hufe von Rindern und Eseln sind nicht für den weichen Sand der Kalahari gemacht, da dieser die Hufe kaum abnutzt. Dies kann zu einem starken und schmerzhaften Wachstum der Hufe führen, wodurch die Tiere nicht mehr richtig gehen können, sodass sie nicht mehr genügend Nahrung aufnehmen können.
Pferde und Esel
Pferde und Esel sind sehr wichtig für die lokale Bevölkerung, da sie die einzig verfügbaren Transportmittel sind. Trotzdem werden die Tiere oft vernachlässigt oder sogar misshandelt. Wir hatten zwischenzeitlich etliche Pferde aufgenommen. Sie wurden von zwei Hirten im Dorf betreut. Die Pferde wurden regelmässig gestriegelt und geimpft, ihre Hufe wurden gepflegt und Wunden versorgt. Dieses Wissen im Umgang mit Pferden wird von den Hirten dann an Pferdehalter weitergegeben.
Ausbildung der Hirten „Herders Training“
LEC hat 2016 zusammen mit dem Botswana College für Landwirtschaft ein Ausbildungsprojekt für Hirten gestartet, um Wissen rund um die Tierhaltung zu vermitteln. So werden Techniken erarbeitet, wie sie möglichst wenig Tiere an Krankheiten oder auch an Raubtiere verlieren. Aber auch Ernährung und Pflege der Tiere wird thematisiert. Als Nebeneffekt verschafft diese Ausbildung den Hirten mehr Ansehen in der Gesellschaft.